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Salmonellen in der Schweinehaltung: Gefahr im Keim ersticken


Jeder schweinehaltende Betrieb kennt es: Sobald es an die Vermarktung der Tiere geht, spielt der Salmonellenstatus eine entscheidende Rolle. Mit dem passenden Gesamtkonzept bekommst du die Salmonellengefahr in den Griff.

Salmonellen sind widerstandsfähige Bakterien, die nahezu überall vorkommen können. Bei Raumtemperaturen besteht sogar die Möglichkeit, dass sie im Staub bis zu vier Jahre überleben. Schweine stecken sich vorwiegend oral über infizierten Kot, Schadnager oder durch zirkulierende Erreger in den Beständen an. Sobald sich ein Schwein infiziert hat, bringen Salmonellen die natürliche Darmflora aus dem Gleichgewicht. Die Folge: z.T. schwerwiegende Krankheitsverläufe. Auch für Menschen kann das gefährlich werden, da einige Salmonellen-Serotypen vom Schwein auf den Menschen übertragbar sind.

Der Salmonellenstatus: Entscheidend für die Vermarktung


Insbesondere bei der Vermarktung von Schweinen spielt der Salmonellenstatus der Betriebe eine wichtige Rolle. Denn die häufigste Ursache für das Auftreten von Salmonelleninfektionen beim Menschen sind kontaminierte Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. Eine Salmonellose kann bei Menschen zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen führen. Ein Salmonelleneintrag über Tiere in die Lebensmittelkette muss aus diesem Grund unbedingt vermieden werden.

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Antibiotika können das Risiko steigern


Aber wie lässt sich eine Salmonelleninfektion verhindern? Studien haben ergeben, dass mit Antibiotika behandelte Tiere wesentlich empfänglicher für Infektionen mit Salmonellen sind als unbehandelte Schweine. Ziel sollte es deshalb sein, durch geeignete Managementmaßnahmen wie Hygiene, Haltung und Fütterung sowie einen sorgsamen Einsatz von Antibiotika stabile Voraussetzungen für den Magen-Darm-Trakt zu schaffen. Betriebe, die z. B. eine Ileitis-Problematik im Bestand verzeichnen, können statt Antibiotika auf eine Impfung einsetzen – dies fördert das Gleichgewicht im Darm und reduziert somit die Angriffsfläche für Salmonellen.

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Hygiene ist das A und O


Grundsätzlich handelt es sich beim Auftreten von Salmonellen um ein multifaktorielles Geschehen, das viele mögliche Ursachen haben kann. Zwingend nötig ist auf jeden Fall eine konsequente Reinigung und Desinfektion der Ställe nach dem Rein-Raus-Prinzip. Die getrennte Aufstallung von Schweinen verschiedener Altersklassen schafft die optimalen Voraussetzungen dafür. Das Ergebnis einer erfolgreichen Stalldesinfektion hängt dabei stark von der Reinigung ab.

Idealerweise wird bei der Reinigung der Stallflächen ein schäumender, alkalischer Flächenreiniger verwendet, der Fett- und Eiweißrückstände von Futter und Kot entfernt. Schenke bei der Reinigung vor allem Fensterbänken, Futterrohren und Lüftungsschächten Beachtung, da sich Salmonellen hartnäckig im Staub halten können. Diese Bereiche sollten deshalb in regelmäßigen Abständen gereinigt und desinfiziert werden. Ebenso solltest du mit Gängen, Futterküchen und Verladerampen verfahren.

Geregelter Zukauf

Neben der strikten Einhaltung des Hygienemanagements ist der Zukauf von auf Salmonellen negativ getesteten Tieren ein wichtiger Faktor bei der Einhaltung eines salmonellenunauffälligen Bestandes. Dafür ist erfahrungsgemäß eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Verkäufer:in und Käufer:in mit dem betreuenden Bestandstierarzt:in erfolgversprechend.

Darmgesunde Fütterung als wichtiger Baustein

Der Darm gilt im Allgemeinen als das größte Immunorgan der Tiere. Kein Wunder also, dass darmgesunde Fütterung einen sehr wichtigen Baustein bei der Salmonelleneindämmung darstellt. Allem voran hat sich der Einsatz von Futtersäuren in der Rationsgestaltung auf Praxisbetrieben etabliert. In Kombination mit Managementmaßnahmen führt das zur Statusverbesserung beim Salmonellen-Monitoring. Neben den antimikrobiellen Effekten durch die pH-Wert-Reduzierung im Verdauungstrakt wird durch den Einsatz von Futtersäuren die Proteinverdaulichkeit und Futterverwertung der Schweine positiv beeinflusst.

Untersuchungen der Tierärztlichen Hochschule Hannover belegen, dass die Futterstruktur sowie gröber geschrotetes Futter einen positiven Einfluss auf die Magen-Darm-Gesundheit der Tiere haben und die Salmonellen-Häufigkeit günstig beeinflusst wird.