Trockensteher gezielt vorbereiten
In der Trockenstehzeit wird der Grundstein für die nächste Laktation gelegt.
Diese Aussage dürfte jedem Praktiker bekannt sein. In der täglichen Beratungspraxis stoßen wir aber immer wieder auf Trockensteher-
bzw. Vorbereiterstrategien, die dieser Aussage nicht oder nur in Teilen gerecht werden. Neben der Vermeidung von Stress
und einem optimalen Haltungsmanagement, kommt der richtigen Fütterung der Trockensteher und Vorbereiter eine außerordentliche
Bedeutung zu.
1. Hohe TM-Aufnahme
2. Calcium-Mangel verhindern
3. optimale Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen
Die Futteraufnahme steigern
Am Zentrum für Technik und Tierhaltung in Iden wurde der Einfluss der TM-Aufnahme in den letzten 5 Tagen vor der Kalbung auf die Leistung und Stoffwechselgesundheit in der Frühlaktation gemessen (Engelhard, 2012; Engelhard et al., 2016). Kühe, die vor der Kalbung eine hohe Futteraufnahme (15,9 bzw. 15,8 kg TM) zeigten, hatten eine signifikant höhere Milchleistung in der Frühlaktation und ein geringeres Abgangsrisiko. Die Kühe mit einer geringen Futteraufnahme (7,8 bzw. 9,5 kg TM) hingegen hatten signifikant erhöhte Gehalte an freien Fettsäuren und Betahydroxybutyrat im Blut, was auf Probleme im Energiestoffwechsel hindeutet. Vorbereiter mit einer geringen Futteraufnahme, die man zum Beispiel über die Füllung der Hungergrube identifizieren kann, müssen rund um die Kalbung genau beobachtet werden.
Um hohe Futteraufnahmen von über 13 kg TM zu erreichen, sollte das Futter immer frisch vorgelegt und mehrmals am Tag angeschoben werden. Bei Stroheinsatz sollte dieses optimalerweise gemahlen sein. Zu trockene Rationen können über eine Wasserzugabe auf einen passenden TS-Gehalt (38 bis 40 %) eingestellt werden.
Für eine gute Futteraufnahme ist auch eine hohe Wasseraufnahme wichtig, die durch ausreichend große und saubere Tränken gewährleistet werden kann.
Um die Futteraufnahme zusätzlich zu steigern, enthält unser Trockensteherprodukt Blattimin® M Super ADE 400 einen hoch konzentrierten Zusatz an Lebendhefen. Daneben führt der besonders aromatische Geschmack und Geruch von Bierhefe zu einer gesteigerten Futteraufnahme. Auch die Gabe von schmackhaften Flüssigprodukten wie Blattifluid® Energy Speed oder Appetizer Plus unterstützt die Futteraufnahme. Wird es morgens und abends über das Futter gegossen, lockt der einzigartige Geschmack, ausgelöst durch den Umami-Effekt, die Tiere zum Futtertisch und regt sie zum Fressen an. Die zusätzliche Energie aus den Flüssigprodukten unterstützt zudem den Energiestoffwechsel und hilft Mangelsituationen zu vermeiden.
Calciumstoffwechsel trainieren
Innerhalb weniger Stunden nach der Kalbung steigt der Calcium-Bedarf im Körper um rund das dreifache an. Dieser Calcium-Bedarf muss über eine gesteigerte Freisetzung aus dem Knochen oder Resorption aus dem Darm gedeckt werden. Kann der Bedarf nicht gedeckt werden, spricht man von einem Calcium-Mangel oder entsteht ein Mangel. Ein starker Calcium-Mangel zu Beginn der Laktation zeigt sich ganz deutlich in festliegenden Kühen. Eine subklinische Hypocalcämie ist nicht sofort zu erkennen, führt aber zu negativen Auswirkungen wie dem gehäuften Auftreten von Nachgeburtsverhalten, Labmagenverlagerungen, Ketosen sowie Gebärmutter- und Euterentzündungen.
Entscheidend für die Mobilisation aus dem Knochen und eine gesteigerte Aufnahme aus dem Darm ist das Parathormon. Das bei Calcium-Mangel in der Nebenschilddrüse produzierte Parathormon aktiviert in der Niere Vitamin D, welches für eine aktive Aufnahme von Calcium aus dem Futter über die Darmwand sorgt.
Außerdem bewirkt es direkt eine Freisetzung von Calcium aus den Knochen, um so den niedrigen Calcium-Spiegel im Blut anzuheben. Diese Prozesse dauern aber nicht Minuten, sondern Stunden. Das bedeutet, dass der Calciumstoffwechsel bereits lange vor der Kalbung trainiert werden muss, um problemlos auf den erhöhten Calcium-Bedarf nach der Kalbung zu reagieren.
1. Calcium-reduzierte Trockensteherfütterung mit < 4 g Ca je kg TM
2. Moderate Ansäuerung auf DCAB- Werte zwischen 120 – 150 meq/kg TM
3. Starke DCAB-Wert Absenkung auf Werte von -100 meq/kg TM
Calcium-reduzierte Trockensteher Rationen eignen sich nur auf wenigen Betrieben für eine gute Vorbereitung des Stoffwechsels. Das Blattin® Trockensteherkonzept verfolgt daher eine moderate DCAB-Wert Absenkung auf 120-150 meq/kg TM (Konzept 2). Dazu kommt unser Trockensteher Spezialmineral Blattimin® M Super ADE 400 zum Einsatz. Speziell gekapseltes Calciumchlorid sowie Magnesiumsulfat senken den DCAB-Wert optimal ab. Gleichzeitig optimiert M Super ADE 400 die Magnesiumversorgung. Beides ist entscheidend für die Wirksamkeit des Parathormons (Goff, 2007). So wird der Calciumstoffwechsel der Kuh über die Trockenstehphase optimal trainiert. Eine Starke DCAB-Wert Absenkung erreichen wir mit Blattifluid Anionic, dem flüssigen Diätergänzungsfuttermittel für Milchkühe zur Verringerung des Risikos von Milchfieber und subklinischer Hypokalzämie.
Auf Vitamine und Spurenelemente achten
Um das Risiko für Nachgeburtsverhalten zu senken, wird über Blattimin® M Super ADE 400 eine hohe Versorgung mit Vitamin E und Selen sichergestellt. Auch die Biestmilchqualität wird über eine gute Vitamin- und Spurenelementversorgung verbessert.
Da Trockensteherrationen häufig viel Mais und wenig Gras enthalten, sollte der Einsatz eines Beta-Carotin Konzentrates wie Blattiviko® Beta 4000 oder Beta 8000 obligatorisch sein. Hiermit fördern wir den Immunglobulin-Gehalt der Biestmilch und die Fruchtbarkeit der Kuh. Damit legen wir mit einer optimalen Versorgung der Trockensteher auch den Grundstein für einen guten Start der Kälber.
Eine gezielte Trockensteherfütterung mit Blattimin® M Super ADE 400 stellt die Weichen für eine stressfreie Abkalbung, einen stabilen Stoffwechsel und hohe Einsatzleistungen. Optimieren Sie jetzt mit Ihrer Blattin®-Spezialberater:in die Trockensteherfütterung auf Ihrem Betrieb.
Einfach zweiphasig füttern
Eine zweiphasige Trockensteherfütterung mit zwei getrennten Rationen für die Frühtrockensteher und die Anfütterungskühe ist auf größeren Betrieben Standard und wird den Versorgungsempfehlungen am besten gerecht. Die Umsetzung von zwei separaten Rationen scheitert auf kleineren Betrieben jedoch häufig an zu kleinen Gruppen und am Arbeitsaufwand. Der Kompromiss: täglich wird für alle Trockensteher eine Ration gemischt, die in den letzten 21 bis 14 Tagen vor der Kalbung zur Anfütterung mit 2–3 kg eines hochwertigen Kraftfutters und 350 ml Blattifluid® Energy Speed oder Appetizer Plus aufgewertet wird. Das Flüssigprodukt sollte zweimal am Tag über die Ration gegossen werden: Es lockt die Tiere zum Futtertisch, regt sie zum Fressen an und erleichtert die Tierkontrolle.
Beispielration für Trockensteher mit zusätzlicher Gabe von Kraftfutter und Blattifluid® Energy Speed/Appetizer Plus zur Anfütterung
